Legenden
Die Legende vom Geldverleiher
Ein Mann lieh sich von einem Geldverleiher eine Summe Geld, und da er keinen anderen bürgen hatte, schwor er über dem Altar des heiligen Nikolaus, dass er es, so schnell er könne, zurückgeben werde. Er blieb jedoch das Geld sehr lange schuldig und behauptete dann, er habe es bereits zurückgegeben. Der Geldverleiher ging vor Gericht, und der Schuldner sollte seine Behauptung beschwören. Bei der Verhandlung stützte sich der Mann auf einen ausgehöhlten Stock, der mit Goldstücken gefüllt war, so, als bräuchte er Halt. Und er schwor, dass er sogar mehr zurückgegeben habe, als er schuldig gewesen sei. Während des Eides hatte er aber seinen Stock dem Geldverleiher in die Hand gedrückt, den er danach zurückverlangte, was der Geldverleiher in Unwissenheit des Tricks natürlich tat. Als der Betrüger heimging, überkam ihn große Müdigkeit und er legte sich an der Straße nieder. Da kam ein Wagen, überrollte und tötete ihn. der Mit Gold gefüllte Stab zerbrach und sein Inhalt rollte heraus. Als der Geldverleiher davon hörte, eilte er herbei und erkannte die List. Viele rieten ihm, das Gold an sich zu nehmen. Er entgegnete jedoch, dass er das nur tue, wenn der Tote durch die Kraft des heiligen Nikolaus wieder auferstehe. Wenn das geschähe, würde er sich taufen lassen und Christ werden. Da erhob sich der Getötete und der Geldverleiher ließ sich in Christi Namen taufen.