Patron der Kinder

Nikolaus von Myra

Der Patron u.a. der Kaufleute und Händler, Schiffer, Kinder, Schüler, Verlobten

Lebensdaten:

Geboren um 270/286 in Patara, Lykien/Kleinasien, als Sohn eines reichen Kaufmannes.
Gestorben an einem Freitag, 6. Dezember, im Jahre 345 oder 351. Nur in diesen beiden in Frage kommenden Jahren fiel der 6. Dezember auf einen Freitag, das genaue Todesjahr steht also nicht fest.

Bekannt als Bischof von Myra, heute Demre in der Türkei, etwa 70 Kilometer südwestlich von Antalya. Um die Zeit seiner Priesterweihe, die er mit 19 Jahren von seinem Onkel, der ebenfalls Nikolaus hieß, erhielt, verlor er die Eltern durch eine Pestepidemie. Er spendete daraufhin sein gesamtes Vermögen den Armen und Bedürftigen und unternahm nach dem Tod seines Onkels eine Pilgerreise ins Heilige Land. Nach Myra zurückgekehrt, wählte ihn das Volk zum Bischof. Um das Jahr 310 wurde Nikolaus bei der letzten Christenverfolgung unter Kaiser Galerius eingekerkert. Daher wird er auch als „Bekenner“ verehrt. Nikolaus soll auch am Konzil von Nicäa im Jahr 325 teilgenommen haben, auf dem er für die Wesensgleichheit von Gott Vater, Gott Sohn und Gott Heiliger Geist gegen die Irrlehre des Arianismus eingetreten ist. Dank seiner vielen guten Taten, wovon zahlreiche Legenden erzählen, wird Nikolaus von Myra bis heute weltweit als Vorbild christlichen Glaubens verehrt. Zusammen mit dem hl. Martin und der hl. Elisabeth von Thüringen gehört er zum „Dreigestirn der christlichen Nächstenliebe“.

Verehrung

Von Konstantinopel aus – wo ihm Mitte des 6. Jahrhunderts Kaiser Justinian eine Kirche weihte – verbreitete sich die Verehrung des hl. Niklaus von Myra in die gesamte griechische Kirche, später auch in die slawischen Länder, Russland wählte ihn als seinen Schutzpatron. Im 10. Jahrhundert brachte die aus Konstantinopel stammende Prinzessin Theophanu die Nikolausverehrung in den Westen. In ihrem Hochzeitgepäck waren es Nikolausreliquien, die sie nach ihrer Hochzeit 972 dem Dom von Worms übereignete.
100 Jahre später kam es zur „Überführung“ der Gebeine des hl. Nikolaus aus seiner Bischofsstadt Myra durch italienische Kaufleute nach Bari in Unteritalien. Die Reliquien wurden am 9 Mai den Menschen gezeigt. Dieser Tag wird bis heute mit einer Schiffsprozession begangen

Legenden und Brauchtum

Die Drei Goldkugeln: Nikolaus wirft sie nachts drei Töchtern eines verarmten Kaufmanns  drei Goldstücke durch das Fenster. Sie erhalten eine Aussteuer und werden so vor der Tempelprostitution  bewahrt. Mit dieser Legende wird Nikolaus zum Patron der Kinder und der Verlobten. Der Brauch, Kindern nachts etwas in die schuhe oder einen Sack zu legen leitet sich von dieser Legende her.

Die Drei Feldherren: Nikolaus erscheint dem Kaiser im Traum und macht ihn auf die Unschuld der Feldherren aufmerksam, die daraufhin frei kommen.

Das Kornwunder: Nikolaus veranlasst bei einer Hungersnot den Kapitän eines Frachtschiffes, einen Teil der Fracht für Myra abzuzweigen, rettet so die Einwohner – und in Konstantinopel fehlt nichts beim Ausladen des Korns: Nikolaus wird Patron der Bäcker.

Stillung eines Seesturms: Einem in Seenot geratenen Schiff kommt Nikolaus zu Hilfe, lenkt es in den Hafen von Myra. Die Seeleute erkennen ihn bei dem Dankgottesdienst als Bischof wieder:  Patron der Schiffsleute, Nikolauskirchen in vielen Hafenstädten, Patron der Hanse

Die drei Scholaren: Nikolaus erweckt drei Studenten wieder zum Leben, die von einem Wirt getötet wurden, der an ihr Schulgeld kommen wollte: Brauchtum, am Nikolaustag einen Schüler auf den Platz des Bischofs, Abtes, Schulrektors zu setzen.

Geldverleiher: Ein Mann, der Geld ausgeliehen hat, will durch einen Trick beweisen, dass er das Geld zurückgegeben hat. Er steckt es in den Hohlraum eines Stockes, der er den Verleiher kurze Zeit in der Hand halten lässt. Der Betrüger wird durch einen Wagen überfahren, er stirbt, der stock zerbricht, so dass sein Betrug allen erkennbar wird. Der Verleiher bittet Nikolaus, den Betrüger wieder zum Leben zu erwecken: Nikolaus wird auch zum Patron der Kaufleute und Geldverleiher.

Nikolaus Initiative / Helmut Zimmermann

Zum Foto:
Die Darstellugn des Heiligen am Wormser Dom zeigt
links die Rettung der Seeleute und rechts die Legende von den drei Scholarne, die durch einen Wirt umgebracht wurden

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